Toni Elster (1861–1948) stammte, wie fast alle Bremer Künstlerinnen von Rang, aus einer alten Bremer Kaufmannsfamilie. Sie entschied sich erstaunlicherweise erst mit 36 Jahren auf dem Krankenbett, Malerin zu werden. Nach ihrer Genesung zog Toni Elster nach München. Sie beschäftigte sich dort zunächst hauptsächlich mit dem Aquarellieren. 

In den neunziger Jahren machte sie eine Reise nach Schottland, um dort bei dem damals sehr geschätzten Aquarellisten John Terris (1865–1914) Landschaftsstudien zu betreiben. 1897, nimmt sie in München Unterricht bei dem Landschaftsmaler Fritz Baer (1850–1919). 

Sie begann ein Leben zwischen ihren Ateliers in München und Bremen zu führen, im Sommer in München und im Winter in Bremen.

Bevor sie ihre Sommerreise nach München antrat, besuchte Toni Elster regelmäßig ihre Künstlerfreundin Marie Stumpe (1877–1946) in Dötlingen. Gemeinsam suchten beide hier nach Landschaftsmotiven, die dann in Skizzen festgehalten wurden.

Als Toni Elster 1924 gemeinsam mit Margarethe von Reinken an einer Kollektivausstellung in der Bremer Kunsthalle teilnimmt, zeigt sich die Presse sichtlich überrascht. Man bewundert die „restlose Beherrschung des Handwerklichen“ und sieht in ihren Exponaten „Meisterstücke einer Impression, die über alle Mittel verfügt und dabei doch jene Sparsamkeit zu wahren weiß, die nur überlegte Sicherheit sich erlauben darf … Am freiesten gibt sich Frl. Elster in ihren Hafenmotiven.“