Marie Stein-Ranke  (1873 – 1964)

Marie Stein wurde als zweite Tochter des Gymnasialdirektors Heinrich Marcus Stein (1828–1917) und dessen Ehefrau Rosine Louise geb. Bülcke (1842–1924) in Oldenburg geboren.

Sie besuchte die Cäcilienschule Oldenburg. Ihr verborgenes künstlerisches Talent wurde erst nach Beendigung ihrer Schulzeit sichtbar. Ihr Vater erkannte die Begabung und förderte sie und ermöglichte seiner Tochter ab 1890 ein Studium in Düsseldorf.

 Allerdings war es Frauen überhaupt erst nach dem Ende des Kaiserreichs und mit Einführung des Frauenwahlrechts 1919 gestattet, sich offiziell an deutschen Kunstakademien einzuschreiben.

Vorerst blieb es ambitionierten Künstlerinnen selbst überlassen, Lehrer auszuwählen oder, wenn möglich, eine Damenmalschule zu besuchen. Als Lehrer wählte sie den Porträt- und Modemaler Walter Petersen (1862–1950), der sieben Jahre Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie studiert hatte. In den drei Jahren von 1890 bis 1893 legte sie mehrmals wöchentlich ihrem Lehrer Studien und Zeichnungen zur kritischen Begutachtung vor und erlernte unter Walter Petersen die grafische Technik des Radierens.

Sie war Gründungsmitglied des Oldenburger Künstlerbundes (OKB) und Mitglied der Vereinigung Nordwestdeutscher Künstler (VNWK), obwohl sie sich nach ihrer Hochzeit mit dem Ägyptologen Hermann Ranke in Berlin niedergelassen hatte.

 

Ab 1902 hielt sich Marie Stein regelmäßig bei ihrem Malerfreund Georg Müller vom Siel in Dötlingen auf. Sie porträtierte Georg Müller vom Siel mehrmals. In Georg Müller vom Siels „Haus Meineck“ traf sie auch andere Künstler/innen und tauschte sich mit diesen aus.