Ausstellung vom 21. Januar bis 25. Februar 2024 in der Galerie.4 - Verlängerung bis Ostern 2024

Georg Bernhard Müller vom Siel und 8 Malschülerinnen

Wie in den Vorjahren präsentieren wir in der Galerie-4 und in der Müller-vom-Siel-Kate bis Ende Februar Werke historischer Künstler. 

Wir freuen uns sehr darüber, Ihnen in der Galerie.4 insgesamt 30 Ölgemälde und Radierungen des bekannten Malers Georg-Bernhard Müller vom Siel zeigen zu können. 

Insgesamt 30 Ölbilder, Aquarelle, Radierungen und Zeichnungen aller 8 Malschülerinnen des Meisters sind ebenfalls in der Ausstellung zu sehen. Diese Arbeiten wurden zum großen Teil bisher noch nicht öffentlich gezeigt.

Georg Bernhard Müller vom Siel wurde am 13. Juni 1865 als jüngstes von 12 Kindern des Kaufmanns Johann Hinrich Müller und seiner Frau Anna Amalie in Großensiel geboren. Die Oberrealschule Oldenburg verließ er im Alter von 15 Jahren, um als 16-Jähriger 1880 nach New York zu reisen. 

Er war einer der bekanntesten Maler Dötlingens in der Blütezeit der Malerkolonien zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, die sich zwischen Worpswede, Dangast und Dötlingen bewegten.1882/83 studierte er an der Königlich Bayrischen Akademie der Bildenden Künste in München bei dem Adolf-Lier-Schüler Joseph Wenglein (1845 - 1919) und besuchte 1884/1885 die Kunstakademie in Antwerpen.

 

Nach seinem zweiten Amerika-Aufenthalt 1885 lebte und studierte Müller vom Siel von 1886 bis 1889 in Paris. Im Jahre 1890 hielt er sich dann in Berlin auf. Dort war er 1894/95 Meisterschüler des Landschaftsmalers Hans Frederik Gude (1825 - 1903).

 Im Jahr 1889 kam Georg Müller vom Siel aus Frankreich zurück und wurde während seiner Wanderung in der Ahlhorner Heide auf das einsame Geestdorf Dötlingen aufmerksam. 1896 entschloss er sich in Dötlingen zu bleiben und hier künstlerisch tätig zu werden. Er war fasziniert von der Geestlandschaft, den malerischen Katen und dem Licht, so dass er seine Motive überwiegend in der Natur fand.   

 

In seiner Dötlinger Malschule, vorerst im Vokmannschen Lehmschuppen – (seit 2015 Müller-vom-Siel-Kate), unterrichtete Georg Bernhard Müller vom Siel Töchter bürgerlicher Bremer Familien, die in künstlerische Berufe strebten. Es handelte sich um Frauen, die bereits eine eigene umfassende Ausbildung erhalten hatten und versuchten, für die Kunst zu leben und auch mit der Kunst ihre Existenz zu sichern.

 

Die Geschäfte mit der Kunst florierten offensichtlich, denn bereits 1898 konnte er im „Haus Meineck“ eine Malschule gründen. Hier lebte er zehn Jahre, bis ihn 1909 die ärztliche Diagnose „Schizophrenie“ für den Rest seines Lebens hinter die Mauern des Landeskrankenhauses Wehnen verbannte, wo er 1939 starb.